Radka Denemarková

 

 

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RADKA DENEMARKOVÁ, Ph.D.

Die Schriftstellerin, Dramatikerin, Publizistin und Übersetzerin Radka Denemarková wurde am 14. März 1968 in Kutná Hora (Kuttenberg) geboren. Nach dem Abitur auf dem Gymnasium in Kolín studierte sie von 1986 bis 1992 an der Philosophischen Fakultät der Prager Karlsuniversität Germanistik und Bohemistik. 1997 promovierte sie mit einer Arbeit über die Semiotische Problematik von Dramatisierungen. 1992 arbeitete sie kurz als wissenschaftliche Assistentin am Katheder für deutsche Sprache der Fakultät für internationale Beziehungen der Ökonomischen Hochschule in Prag. Anschließend war sie bis 1997 am Katheder für tschechische Literatur der Philosophischen Fakultät der Karlsuniversität tätig. Von 1998 bis 2004 arbeitete sie im Institut für tschechische Literatur bei der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik und war gleichzeitig Lektorin und Dramaturgin am Prager Divadlo na zábradlí (Theater am Geländer). Seit 2004 ist sie freischaffend. 2007 weilte sie dank eines Autorenstipendiums für mehrere Monate in Wiesbaden.

Radka Denemarkovás Publikationen erschienen in verschiedensten Zeitungen und Zeitschriften, z. B. in der Kunstzeitschrift „Tvar“ (Die Form), der Kulturbeilage „Salon“ der Tageszeitung Právo (Das Recht), der Lidové noviny (Volkszeitung), der Literární noviny (Literaturzeitung) sowie in Česká literatura (Tschechische Literatur) und in Slovenská literatúra (Slowakische Literatur). Sie arbeitet mit dem Tschechischen Rundfunk, insbesondere mit dem Kultursender „Vltava“, und dem Tschechischen Fernsehen zusammen, für das sie Drehbücher zu Dokumentarfilmen über Persönlichkeiten wie Evald Schorm (2000), Alfréd Radok (2002), Emil František Burian (2002), Jindřich Honzl (2003), František Tröster (2004), Jiří Voskovec und Jan Werich, Jaroslav Ježek (2005) und Bohuslav Reynek (2006) schrieb. Für die Soros-Stiftung schrieb sie 1995–97 die umfangreiche Studie „The problematics of Literary Artwork Adaptations (Forms of Drama and Film Interpretation and Transformation of a Literary Work)“. Sie wirkte mit am zweiteiligen „Slovník českých spisovatelů od roku 1945“ (Lexikon der tschechischen Schriftsteller seit 1945, 1995 und 1998), an der Anthologie „Zlatá šedesátá“ (Die goldenen Sechziger, 2000), an einem Buch über Jan Kačer (2006) und schrieb einen Artikel über Literatur in den Massenmedien Film, Rundfunk und Fernsehen für den ersten Teil der „Dějiny české literatury 1945–1989“ (Geschichte der tschechischen Literatur 1945–1989, 2007). Auch für das Theater am Geländer war sie editorisch tätig. Ins Tschechische übersetzte sie die Theaterstücke „Happy End“ (Elisabeth Hauptmann, Bertold Brecht, Kurt Weill), „Herr Kolpert“ (David Gieselmann), „Push Up 1–3“ (Roland Schimmelpfennig), „zeit zu leben zeit zu sterben“ (Fritz Kater), „Das Ende der Paarung“ (Franz Xaver Kroetz). Mit David Radok und Josef Kroutvor erarbeitete sie 2005 am Theater am Geländer eine Inszenierung von Kafkas „Beschreibung eines Kampfes“. 1998 publizierte sie eine Monografie über den Theater-und Filmregisseur Evald Schorm unter dem Titel „Sám sobě nepřítelem“ (Sich selbst zum Feind), 2003 eine Studie über Milena Honzíková. 2005 erschien im Verlag Petrov ihr Prosadebüt „A já pořád kdo to tluče“ (deutscher Arbeitstitel: „Dreht euch nicht um …“), 2006 folgte im Verlag Host der Roman „Peníze od Hitlera“ (Geld von Hitler), für den sie im selben Jahr den tschechischen Literaturpreis Magnesia Litera erhielt und der zur Zeit im Rahmen einer internationalen Koproduktion verfilmt wird. Ihre Erzählung „Straka v oleji“ (Die Elster im Öl) erschien 2007 in der Anthologie „Neviditelné příběhy“ (Unsichtbare Geschichten). Momentan in Arbeit sind Studien bzw. Drehbücher über Jiří Voskovec, Jaroslav Ježek, Pavel Landovský und die Fotografin Eva Fuka sowie das Theaterstück „Peřiny ve vaně“ (Das Federbett in der Wanne). Demnächst erscheint ihr Buch über den Theaterregisseur Petr Lébl „Smrt, nebudeš se báti“ (Tod, du wirst dich nicht fürchten). Radka Denemarková ist Mutter eines Sohnes und einer Tochter und lebt in Prag.

Bucher in Deutsch:

Radka Denemarková: Ein herrlicher Flecken Erde. Übersetzung: Eva Profousová, DVA, Random House, München, 2009. Usedomer Literaturpreis 2011 (Laudatio: Hellmuth Karasek). Georg-Dehio-Buchpreis 2012 (Laudatio: Andreas Kossert).

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